Fotografiert an einem Djembé pur Workshop mit Herman Kathan
West-Afrikanische Trommelmusik ist weit mehr als die Summe ihrer Einzelstimmen
Die einzelnen Stimmen eines West-Afrikanischen Rhythmus wirken für sich allein gespielt oft klein und nahezu bedeutungslos. Erst im Zusammenspiel entfalten sie ihre Wichtigkeit und erlangen ihre Bedeutung für das Ganze.
In der afrikanischen Musik geht es nicht darum, einen Rhythmus immer gleichartig nach einem starren Takt-Raster zu spielen. Vielmehr steht das auf einander hören und mit einander (re-)agieren im Vordergrund.
Anders als in der europäischen Musik, die auf einer gemeinsamen „1“ beginnt und deren Notation mit ihren Takten ein klares Raster vorgibt, gilt es bei den West-Afrikanischen Rhythmen der Mandevölker den Bezug der verschiedenen Stimmen zu einander zu erkennen. So entsteht ein harmonisches Netzwerk in sich verflochtener Teil-Rhythmen. Wird ein Rhythmus über eine längere Zeit gespielt, so kommt es vor, dass der Ausgangspunkt, von dem der Hörer den Rhythmus wahrnimmt, sich verschiebt. Es entsteht ein verändertes Gesamtbild.
In der Trommelmusik wird der Grundsatz der afrikanischen Lebensphilosophie „Ubuntu“ hörbar: „Ich bin, weil wir sind.“ Nur im Zusammenspiel – wenn man die Musik in einem Rhythmus als Einheit wahrnimmt – kann der Einzelne mit seiner Stimme zu einem wichtigen Bestandteil des Ganzen werden.